Preisgünstige Ferienwohnung im Harz: Fewo Wolf - Privat : BSE im Wilden Osten
 

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BSE im Wilden Osten
 
 
 
 
Oder: soweit die Knie tragen...

1.Tag, Samstag den 13. Mai 06
 
Wir starten mittags um 13.30 Uhr ab Zorge. S. ist begeistert von der leeren Autobahn A38. Nicht mehr begeistert sind wir von der idiotischen Straßenführung in Halle. Ob­wohl wir Ausdrucke von 3 verschiedenen Routenplanern dabei haben, verfransen wir uns gnadenlos an einer Großbaustelle und verlieren danach erst mal die Orientie­rung. Nach einer Weile merken wir, dass wir zwar auf der richtigen Straße sind, aber in die falsche Richtung! Beim Versuch, auf einem Supermarktparkplatz zu wenden, kommt ein allge­meiner Schrei: da gibt es Fischbrötchen und ein WC. Also erst mal Pause. Danach fin­den wir auch mühelos den richtigen Weg.

 
Gegen 17.00 Uhr treffen wir in Saarmund/südlich von Potsdam (unser erstes und be­reits vorgebuchtes Quartier) ein. Die Straße „Waldkolonie“ finden wir allerdings erst nach einigem Fragen. Das Ferienhaus mitten im Kiefernwald ist sehr anspre­chend und bietet jedem seinen eigenen Schlafraum (S. im Wohnzimmer).
 
Nach einem kleinen Spaziergang in der Umgebung fahren wir noch Richtung Pots­dam, wo wir einen Supermarkt finden und unseren Wasservorrat auffrischen. Bes­tens ausge­rüstet gibt es ein Abendbrot im Ferienhaus und eine Flasche Rosé zur Einstimmung.
 
 
2. Tag, Sonntag den 14. Mai 06
 
Ab halb acht morgens ist Leben im Ferienhaus – obwohl, die Hühner und insbeson­dere der Hahn unseres Vermieters waren schon sehr viel eher wach und haben dies laut­stark kundgetan.
 
Nach einem kurzen Frühstück geht es Richtung Potsdam, da laut Reiseführer das Schloss Sanssouci schon früh morgens sehr überlaufen sein soll. Wir finden die ge­bührenpflichtigen Parkplätze nach wenigem Suchen. An der Kasse erfahren wir, dass die nächste Führung fürs Schloss in 4 Minuten stattfindet und wir bekommen drei der letzten Karten – hervorragendes Timing! Die kurzweilige Führung durchs Schloss ab­solvieren wir auf Filzpantoffeln und erfahren so einiges über das Leben des „Alten Fritz“. 
Nach der Führung mar­schieren S. und B. noch die terrassenför­migen Parkanlagen mit den Weinreben hin­unter bis zur Fontaine (E. schont derweil die Knie) und schie­ßen einige Fotos. 



Der „Gift-Shop“ zieht uns natür­lich auch magisch an! Es gibt alle möglichen und unmöglichen Dinge zu kaufen (Pa­pierta­schentücher mit aufge­druck­tem Schloss...!). Wir schauen uns alles an, 
können uns aber bremsen. Dann ist Mit­tagszeit. Das neben dem Schloss befindliche Mövenpick-Restaurant sieht einladend aus, ist aber laut Aushang „bis 14.30 Uhr ausge­bucht“: Es ist Sonn­tag (=Brunch), Muttertag und zusätzlich noch Konfirmation, daher sind alle Tische belegt oder reser­viert. Da wir die Schlossanlagen aber noch nicht end­gültig verlassen wollen, setzen wir uns auf die Terrasse und speisen einige hervorra­gende Kleinig­keiten... und da Muttertag ist, bekommt jedes weibliche Wesen vom Hause ein Glas Mövenpick-Kon­fitüre geschenkt!
 
Nach dem Essen wollen wir eine Kutschrundfahrt mit entsprechenden Erklärungen durch den Park Sanssouci machen. 


Wir sehen von der Kutsche aus die Neue Oran­gerie, den Teepavillon, die Fasanerie sowie vieles mehr und machen einen viertel­stün­digen Stop am Neuen Palais. 


Damit haben wir dann für den heutigen Tag wirk­lich ge­nug gesehen. Wir kaufen noch einige Postkarten und fahren dann zurück Richtung „Heimat“.
 
Unser Vermieter hat uns vom Flughafen Saarmund erzählt, und dass man dort nett sit­zen und Kaffee trinken kann und den Flugbetrieb beobachten. Das haben wir vor. Der Flugplatz soll hinter dem Hügel sein, wir finden den Abzweig von der Landstrasse. Die schmale, asphaltierte Nebenstrecke geht unvermittelt in eine buck­lige Sandpiste über S. flucht, das Auto schlingert und E. versucht zu beschwichtigen. Schweißgebadet bugsiert S. das Auto bis zum Parkplatz beim Hangar und verkündet, nicht zurückzufahren... ihr Auto wäre nicht „Paris-Dakar“-geeignet. Im Kaffeegarten des kleinen Flughafen-Restau­rants sitzen wir dann aber sehr nett bei Cappuccino und Kuchen und schauen diversen Fluggeräten beim Starten und Landen zu, und auch der Rückweg durch die Sandwüste klappt ohne Pannen.
 
Abends wird das mittags ausgefallene Muttertagsmenü nachgeholt. Das Restaurant heißt 237:OxhoFt – allein dieser Name beschäftigt uns so lange, bis das Essen da ist (Oxhoft ist angeblich ein altes englisches Hohlmaß für Wein). Wir bekommen einen Vorspeisen-Mix auf einem wagenradgroßen Teller, und auch der Rest gefällt uns sehr gut.
 
 
3. Tag, Montag den 15. Mai 06
 
Da wir heute nichts mit Termindruck vorhaben, war eigentlich abgesprochen, dass wir ausschlafen. Gegen 7 Uhr schleicht E. so betont leise durchs Wohnzimmer zur Toilette, dass S. zwangsläufig wach wird... war also mal wieder nix mit ausschlafen, auch B. wird wach. Nach einem geruhsamen Frühstück und einem Schwätzchen mit dem Vermieter starten wir Richtung Potsdam, wo wir heute etwas bummeln wollen.
 
Wir finden einen Parkplatz in der Nähe des holländischen Viertels und erkunden die­ses zu Fuß und im Zickzack – sooo viele nette Lädchen links und rechts! 


E. ersteht einen Topf Seidenblumen als Mitbringsel für ihre Mieterin, S. und B. kaufen T-Shirts. Mittag­essen im Sonnenschein in der Fußgängerzone, und später auf dem Rückweg noch Ein­kehr auf einen Kaffee.
 
Gegen 4 Uhr verlassen wir Potsdam, und da immer noch die Sonne scheint, wollen wir noch ein wenig „ans Wasser“. S. empfiehlt den Seddiner See, von dem sie im Internet gelesen hat, und wir suchen mal wieder. Der See ist zu finden, aber leider kein Zugang zu diesem oder eine hübsche Strandpromenade, so wie wir uns das vorgestellt hatten. Ersatzweise sitzen wir noch ein Weilchen im Sonnenschein an einem schilfigen Zipfel des Sees, den wir nach einem kurzen Spaziergang von einem Dörfchen aus finden, und sehen den Mücken zu und lauschen den Wasservögeln.
 
Abendessen gibt’s heute „zu Hause“ im Ferienhaus.
 
 
4. Tag, Dienstag den 16. Mai 06
 
Am Morgen müssen wir packen und unser schönes Waldquartier räumen. B. und S. machen sich besonders „schön“, womöglich werden sie im Filmpark Babelsberg „ent­deckt“!
 
Der Filmpark ist nicht sehr groß, aber sehr liebevoll gestaltet. Wir bestaunen die Film­tiershow, Ausstellungen mit Requisiten und Filmtricks und E. und B. erleben im Fern­sehstudio 1, wie man Fernsehen macht, am Beispiel Nachrichten mit Wetter­karte. In einer kleinen Bahn machen wir eine Studiorundfahrt mit durch die „echten „ Filmstudios, wo heute z. B. Soaps wie „Gute Zeiten – schlechte Zeiten“ gedreht wer­den, früher aber auch Filme mit Marlene Dietrich und Heinz Rühmann entstanden sind.
 
Sehr interessant ist die Filmkulisse, an der wir aussteigen: ein ganzer Straßenzug samt Laternen und Straßenbahnschienen von ca. 1900, vorne die Häuserfassaden mit Bal­konen und Fenstern, aber von hinten nur Stützgerüste – wirklich alles nur Fassade! Un­ser Rundfahrtführer erklärt uns, dass sich diese Kulisse binnen kürzes­ter Zeit in jede beliebige Großstadt dieser Zeit verwandeln kann, sei es nun Berlin, Madrid, Paris oder wo auch immer, nur durch Verändern kleiner Details wie z.B. Feuerleitern für New York... wir sind sehr beeindruckt. Nach der Rundfahrt hetzen wir weiter zur Stuntshow im Vulkan – Action mit röhrenden Motorrädern quietschenden Autoreifen, Prügel- und andere Stuntszenen, und das alles zu Spe­cial Effects mit viel Feuer und dröhnen­der Rockmusik.

 
Danach müssen wir uns erst mal stärken und schippern spä­ter noch beschaulich im Böötchen durch Ja­nosch’s Traum­land – ist vielleicht eher für Kinder ge­dacht, aber da auch andere große Kinder mitfahren, müs­sen wir natürlich auch! Mittlerweile ist es Spätnachmittag geworden. Da wir dem Vermieter unseres nächsten Quartiers in Ber­lin-Reinickendorf bereits Bescheid gesagt hatten, dass wir erst gegen 19.30 Uhr an­kom­men wollen, haben wir noch Zeit. Wir verlassen den Filmpark und fahren nach Norden. Am nördlichen Ende des Parks Babelsberg finden wir einen Parkplatz hinter einer klei­nen Brücke, die so schmal ist, dass der Verkehr nur einspurig mittels Ampel darüber gelassen wird. Wir erkunden, dass es sich hier um die Parkbrücke über den Teltowka­nal handelt, und setzen uns dort noch ein Weilchen ans Ufer in die Sonne. In Sichtweite befindet sich die Glienicker Brücke, und ab und zu kommt ein Boot vor­bei ... nett hier!
 
Schließlich müssen wir uns aber doch losreißen und uns auf den Weg machen Rich­tung Berliner City. S. wird schon wieder nervös, aber wie durch ein Wunder fin­den wir uns problemlos zum Eichborndamm, und zu allem Überfluss ist auch noch eine Parklü­cke direkt vorm Haus Nr. 35 frei, in die sich S., die mittlerweile kurz vorm Hyperventilie­ren ist, mit letzter Kraft hineinrettet. Geschafft! Unser Vermieter kommt auch gerade angeschlendert. Wir bekommen die Wohnung erklärt und können unser Gepäck ins Hochparterre asten. Das Auto hat die nächsten drei Tage frei; wir wollen mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Da wir alle ziemlich kaputt sind, bleiben wir den Rest des Abends in der Wohnung.
 
Die Bettenverteilung in diesem Quartier ist mal wieder bunt: S. nächtigt auf dem aus­gezogenen Sofa im Wohnzimmer, E. bekommt das Schlafzimmer und für B. wird der IKEA-Schlafsessel in die Küche gezerrt.
 
 
5. Tag, Mittwoch den 17. Mai 06
 
Am nächsten morgen ist E. mal wieder als erste auf. Nach dem Duschen kramt sie ih­ren Reisefön heraus und will sich die Haare trocknen. Nach kurzem Brummen ein Knall – und das Bad ist dunkel und still – Kurzschluss! Es stellt sich heraus, dass E.’s Fön noch auf USA-Stellung (also 115 V) stand und daher die deutsche Steckdose nicht ver­kraftet hat. Zusätzlich ist noch die Sicherung rausgeflogen. Eine fieberhafte Suche in der ganzen Wohnung nach dem Sicherungskasten beginnt. E. ist bereits am Jammern, dass sie womöglich den Vermieter noch mal anrufen und fragen muss, aber nach mehrmaligem Schauen in die diversen Wandschränke unserer Altbau­wohnung findet sich schließlich hinter einem Wäschekorb versteckt doch noch der Sicherungskasten, und wir bekommen wieder Strom in unser Bad. Jubel und abso­lute Erleichterung bei E.
 
Am späten Vormittag sind wir endlich ausgehfertig und beschließen erst mal mit der U-Bahn Richtung Gedächtniskirche zu fahren. Dort fahren wohl die meisten Stadt­rund­fahrt-Busse ab und wir erkundigen uns nach Preisen und Routen. Wir entschei­den, dass wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit die Fahrt auf den nächsten Tag verlegen und gehen zielstrebig zum KaDeWe. Von früheren Besuchen kennen wir die obere Etage mit den Lebensmittel- bzw. Delikatessenabteilungen. Dort staunen wir, bis E. nicht mehr laufen kann. Danach ist ein Besuch im Dachrestaurant fällig. Der Besuch an diesen Selbstbedienungs-Buffets führt zu einer recht hohen Rech­nung – eben echt KaDeWe.
 
Danach geht es mit der U-Bahn weiter zum Alexanderplatz, den wir nicht mehr wie­der­erkennen, da unser letzter Besuch ca. 25 Jahre her ist. Die Straßenbahn bringt uns dann zu den Hackeschen Höfen. Hier kann man bestimmt gut (und teuer!) leben.
 
Da wir (und besonders E.) schon wieder einigermaßen fußlahm sind, beschließen wir, unsere Kräfte für morgen zu sparen und fahren in unsere Luxuswohnung. Der Abend endet dort mit Spaghetti und Tomatensoße.
 
 
5. Tag, Donnerstag den 18. Mai 06
 
Gegen 10 Uhr verlassen wir die Wohnung und fahren mit der U-Bahn wieder zum Ku’-Damm. Bei dem Anbieter, den wir uns bereits am Vortag ausgesucht hatten, bu­chen wir eine kombinierte Stadtrundfahrt mit Bus und Schiff. Es ist trüb, das Ober­deck vom Dop­peldeckerbus ist mit einem Verdeck zugeknöpft, durch die es bei ei­nem Schauer am Morgen durchgetröpfelt hat. Wir finden trockene Plätze und fahren los, können sowohl deutschen als auch englischen Erklärungen lauschen und stellen fest: es wird immer noch viel gebaut in Berlin. Beim Nikolaiviertel werden wir raus­gelassen und suchen unser Schiff.
 
Nun ist die Spreerund­fahrt dran. Wir schippern am Bundeskanzleramt vorbei, be­wundern die Kuppel vom Reichstag und den Balkon von An­gela Merkel. Weiter geht’s zur Museumsinsel. Leider fängt es zwi­schen­durch wieder an zu tröpfeln, und so sitzen wir mit Schirmen auf dem Ober­deck. Als die Rundfahrt vorbei ist, hat sich das Tröpfeln in ei­nen ausge­wachsenen Dauerregen verwandelt. Mit Schirmen be­waffnet suchen wir ein trockenes Plätzchen, denn zum einen ist Mittagszeit und zum anderen haben wir noch Zeit zu überbrü­cken, bis unser Bus uns wieder aufsammelt.
 
 Nach dem Essen in einem Express-Chinarestaurant im Dom-Aquarée bummeln wir noch durch einige der umliegenden Läden, aber dann kommt unser Bus; es regnet im­mer noch. Erstaunlicherweise ist „der Tempelhofer“ immer noch mit einem oben offenen Doppeldeckerbus unterwegs; dieser hat auch kein anknöpfbares Verdeck. Dementspre­chend steht das Wasser bereits auf dem Oberdeck zentimeterhoch, und dadurch läuft der gesamte Bus voll. Wir haben Mühe, unten Plätze zu finden, bei de­nen nicht durch die Lüftungsdüsen schon das Wasser auf die Velourssitze durch­tropft, und bei jedem Bremsen an einer Ampel schwappt vom Oberdeck ein Schwall Wasser über die Treppe nach unten. Der Reiseführer sagt über Mikro durch, dass wir in spätestens 20 Minuten einen Stopp einlegen, um den Bus zu wechseln, dieser hier wäre doch etwas arg durchgeweicht inzwischen... Wir finden, diese Erkenntnis kommt reichlich spät; dieser Bus ist quitschenaß und braucht bei trockenem Wetter sicherlich tagelang, bis die völlig durchgeweichten Sitze wieder trocken sind... Wir fahren am Schloss Charlottenburg vorbei und halten kurz danach an, um tatsächlich noch in einen geschlossenen, trocke­nen Bus umzusteigen. Unsere Fahrt endet wie­der am Ku’damm.
 
Danach trennen wir uns. S. möchte unbedingt ein Museum besuchen und fährt zum Potsdamer Platz. Im Gropius-Bau ist die Ausstellung „Versunkene Schätze Ägyp­tens“. Danach Besuch in einem Bistro und kurzer Bummel über den Potsdamer Platz. Dort ist abends ziemlich viel los. S. sieht an einem Sushi-Restaurant einen Stand, an dem man kleine Portionen mitnehmen kann. Da wir uns schon ein paar Mal gefragt haben, wie das wohl schmeckt, beschließt S. eine kleine Portion mitzunehmen. In unserer Woh­nung probieren wir es und beschließen: man kann es essen - aber man muss es nicht unbedingt haben.
 
B. und E. haben inzwischen von der Wohnung aus per Telefon nach langem Anlauf eine Bleibe für die nächsten Tage gebucht – in Waren an der Müritz. B. hatte ir­gendwo gelesen, dass am Wochenende die Müritz-Sail ist und nun sind wir gespannt darauf.
 
 
6. Tag, Freitag den 19. Mai 06
 
Morgens ist Kofferpacken angesagt. Wir müssen Abschied nehmen von unserer Bleibe in Berlin. Um 11 Uhr kommt noch mal der Wohnungsbesitzer zum „Ausche­cken“, dann fahren wir ab Richtung Norden. Wir fahren Landstrassen, über Oranien­burg und Herz­berg und machen Mittagspause in Lindow am Wutzsee – weil der Name so lustig ist! Das Zisterzienser-Innenkloster besichtigen wir dann doch nicht, da eingezäuntes Pri­vatgelände, aber Mittagessen in der Museumsstube. Dann geht es weiter über Wesen­berg, wo wir uns unterwegs schnell die Marienkirche an­schauen. Aber es ist kühl und windig und tröpfelt zeitweise, und so fahren wir bald weiter. Über Mirow und Röbeln geht es nach Waren/Müritz.
 
Was uns unterwegs immer wieder auffällt sind die vielen blühenden Fliederbüsche. Ganze Hecken bilden lange Reihen an den Wald- und Wegrändern.
 
Unsere Ferienwohnung soll über einem Friseursalon direkt in der Altstadt, genauer ge­sagt „Am Neuen Markt“ liegen. Wir versuchen zunächst, uns so hinzufinden, aber ir­gendwie kommt uns die Fußgängerzone in die Quere. B. fragt in einem Laden nach dem Weg, und schließlich finden wir mit Umwegen den Friseursalon. Eine Ange­stellte ist von der Besitzerin beauftragt, uns die Wohnung zu zeigen: wir wohnen tat­sächlich mitten in der Fußgängerzone über dem Salon in der Altstadt, mit einem Parkplatz hin­term Haus auf dem Hof. Auch mal nicht schlecht, bis auf die lange, steile Treppe, die E.’s Knien nicht so zusagt. Die Wohnung ist sehr groß mit zwei Doppelschlafzimmern, allerdings offenbar noch recht neu, etwas steril und mit nur kleiner Kochecke im Stil „Single-Küche“.
 
Nach der Anmeldung mit Zahlung der Kurtaxe (!) gehen wir in ein Selbstbedienungs­kaffee, da S. auf Kaffee und Kuchen besteht. Als wir dieses wieder verlassen, steht die ganze Altstadt voller Menschen, die auf den gerade aufmarschierenden Festum­zug warten. Das müssen wir uns natürlich auch ansehen. Der Zug ist ziemlich lang und hat so viele Teilnehmer, dass eigentlich am Rand nur noch Touristen und keine Einwohner mehr sein können. Wir beschließen, dass wir uns das weitere Spektakel der Müritz-Sail im Hafen auch ansehen müssen. Es handelt sich um mehrere Bühnen mit verschiede­nen Veranstaltungen, Riesenrad, Fressbuden und Verkaufsbuden. Und es ist größer, als wir gedacht hatten. Leider ist es immer noch ziemlich stür­misch, und so zockeln wir nach einem ausgiebigen Bummel in unsere Wohnung und essen Abendbrot.
 
 
7. Tag, Samstag den 20. Mai 06
 
Am nächsten Morgen holt S. zum Frühstück frische Brötchen beim benachbarten Bä­cker – wie schön, wenn man mitten in der City wohnt.
 
Nach dem Frühstück wollen wir mit dem Auto etwas die Gegend erkunden. Es ist zwar immer noch windig, aber trocken. Wir halten zunächst in Penzlin an. Dort bege­ben wir uns auf die Alte Burg, wo es eine Ausstellung über Hexenverfolgung gibt so­wie eine Folterkammer mit entsprechenden Werkzeugen besichtigt werden kann. Die Sonne scheint, und wir setzen und anschließend noch in den Burghof auf ein Ge­tränk und beobachten eine Hochzeitsgesellschaft, denn in der Burg kann man sich auch „trauen“! Doch schließlich reißen wir uns los und fahren weiter.
 
Unser nächstes Ziel ist Neu­brandenburg. E. hat aus dem Reiseführer vor­gelesen, dass die alte Stadtmauer fast noch komplett erhalten ist, und so wandern wir dort ent­lang und bewundern die niedlichen kleinen Wiek­häu­ser, die in diese Stadtmauer hineingebaut sind. Eines da­von ist so­gar zum Ferien­haus um­gebaut worden und kann gemietet werden – aber gut, wir haben ja für 3 Nächte unser Quartier in Waren gebucht. Auch die Stadttore sind sehr imposant und gut erhalten. Nach zwei Stadtto­ren (von vier) geben die Knie von E. auf und wir biegen Richtung Innenstadt ab. Dort gönnen wir uns ein einfaches (!) Mittagessen in Form einer Currywurst und dann geht’s zum Auto zurück.
 
Da wir unbedingt eine Schleuse sehen wollen und im Reiseführer nur eine Schleuse in Mirow erwähnt ist (wir haben leider keine Wasserkarte) müssen wir dorthin. Als wir auf der Brücke stehen, fahren zwei Boote raus und es ist weit und breit kein anderes Boot zu sehen. Also fahren wir eine Weile am Kanal entlang bis wir ein Boot in Rich­tung Schleuse fahren sehen, wenden und fahren zurück zur Schleuse. Aufgrund un­serer Hausbooterfahrung interessiert es uns immer, wie andere die „Schikane“ Schleuse meistern. Wir schauen also zunächst zu, wie zwei Boote aufwärts schleu­sen – recht unspektakulär, offenbar Profis. Okay, in die Gegenrichtung sind drei Boote unterwegs: 2 yachtartige Hausboote (oder hausbootartige Yachten?) sowie ein etwas größeres Teil, das nach Ausflugsboot aussieht. Zunächst scheint es so, als ob alle drei gar nicht auf einmal in die Schleuse passen, aber dann schließen die Tore doch, und es geht bergab. Die „Lady Birgit“ (!) ist als erstes reingefahren und müsste somit auch als erstes wieder hinaus, aber auch als das untere Tor schon eine ganze Weile auf ist, tut sich nichts. Von der Mitte der Brücke aus, wo wir stehen, sieht man nur das hochgezogene Tor, also müssen wir etwas zu Seite gehen: die Mannschaft hantiert hektisch im Steuerstand umher und versucht, den Motor wieder zu starten, aber es tut sich offenbar nichts. Vom dahinterliegenden zweiten Schiff kommt jemand zur Hilfe, aber auch dieser Mann kann nichts ausrichten. Allgemeines Schulterzu­cken! Auch die Schleusenwärterin, die oben am Fenster ihres Häuschens steht, zuckt zunächst mit den Schultern. Da sie aber ihre Schleuse freibekommen will – aus der Gegenrichtung wartet auch schon wieder ein Boot – rafft sie sich schließlich auf, kommt aus ihrem Häuschen und zieht zu Fuß das manövrierunfähige 8 bis 10 Meter lange Boot aus der Schleuse bis zu einem der War­tepoller hinter dem Schleusen­ausgang. Nun können die beiden anderen Schiffe auch endlich aus der schmalen Schleuse fahren. Wir schauen uns dieses ganze Spektakel interessiert von der Brü­cke aus an und sind froh, dass uns so etwas in unserem Haus­boot-Urlaub vor 2 Jah­ren nicht auch passiert ist – die Sache mit dem steckengebliebe­nen Gashebel war auch schon aufregend genug, aber da haben wir wenigstens nicht noch andere be­hindert!
 
Inzwischen hat es sich leider eingeregnet, und so fahren wir zurück nach Waren, wo wir nach einem kurzen Getränk im Restaurant „U-Nautik“ (stilecht wie ein U-Boot) in unsere Ferienwohnung zurückkehren. Eigentlich soll heute abend Feuerwerk sein als Höhe­punkt der Müritz-Sail, aber es stürmt und regnet... L Daher schauen S. und B. nur von der Haustür aus zu; E. verzichtet aufgrund der steilen Treppe.
 
 
8. Tag, Sonntag den 21. Mai 06
 
Morgens um halb acht ertönt von unten ein ohrenbetäubendes Bollern. Jemand räumt über das Kopfsteinpflaster im Hof ca. 10 Mülltonnen bis hinter den Parkplatz an die Straße. Nun sind alle wach und sauer – von wegen Sonntags mal ausschla­fen! Trotz­dem brauchen wir noch bis fast 10 Uhr, bis wir so in Gang kommen. Da unsere Woh­nung hier leider über keinen Toaster verfügt, hat E. großzügig zum Frühstück im be­nachbarten Café eingeladen.
 
Danach klettern wir ins Auto (es regnet mal wieder) und fahren zunächst nach Mal­chow. Dort gibt es eine alte Drehbrücke, und pünktlich um 12 zur stündlichen Öff­nung der Brücke stehen wir daneben und schauen fasziniert zu, wie von einer Seite – es warten Boote von beiden Seiten an der schmalen Durchfahrt – ein Boot bei Rot­licht Gas gibt und durch die Brücke tuckert. Alle Zuschauer sind recht verblüfft, und der Brückenwär­ter ruft über den Lautsprecher noch hinterher: „Hier bei uns in Mal­chow fährt grün vor rot!“. Ein Mann mit einem zugenähten Apfelpflücker steht auf der Brücke und kassiert von den durchfahrenden Schiffen Spenden für den Erhalt des technischen Baudenk­mals.
 
Wir schauen noch bei der Klosterkirche vorbei, wollen uns aber dann die Orgelaus­stel­lung dort doch nicht antun.
 
Hinter Malchow geraten wir auf eine Nebenstrecke. Die Straßen werden sehr schmal, aber irgendwie wildromantisch, und laut Straßenkarte kommen wir außerdem jetzt am „Tal der Eisvögel“ vorbei. Mehr zufällig – durch einen Abzweig von der eh schon schmalen Durchfahrtsstraße – finden wir tatsächlich in dieses Tal, zumindest weist ein Schild darauf hin. Wir haben Lust auf einen kleinen Spaziergang und wandern daher den Weg, in den dieses Schild zeigt, ein Stück hinein, an einem Bach entlang, und schauen aufmerksam ... aber leider keine Eisvögel zu entdecken. Ob die wohl schon ausgestorben sind? Na gut, Elche haben wir ja auch nicht gefunden in Maine...
 
Weiter geht’s nach Plau am See. Dort stehen wir zunächst auf der sogenannten Hüh­nerleiter, einer im Volksmund so genannten Brücke über die Schleuse, und schauen einige Zeit dem Schleusenbetrieb zu – eine unserer Lieblingsbeschäftigun­gen! Außer­dem gibt es in Plau noch eine historische Hubbrücke zu bestaunen. Wir setzen uns in ein Café direkt neben der Brücke und erfahren von der Bedienung, dass die Brücke keine regelmäßigen Öffnungszeiten hat, sondern bei Bedarf auf­macht. Also müssen wir warten. Erst nachdem wir das Café verlassen haben, kommt ein Hausboot vorbei, das definitiv nicht unter der Brücke durchpasst. Aber es ist weit und breit kein Brückenwärter zu sehen. Aber schließlich öffnet bzw. hebt sich die Brücke trotzdem. Wir lesen hinter­her auf einem Schild, dass es eine Fernbedienung gibt. Wir haben auch Kameras an der Einfahrt gesehen ... womöglich lag der Brü­ckenwärter zu Hause im Fernsehsessel?
 
Mittlerweile ist es schon fast vier Uhr nachmittags, und so machen wir uns langsam auf den Weg zurück in Richtung Waren. Wir landen wieder auf einer Nebenstrecke, und bleiben hinter einem sehr abgelegenen Örtchen Namens Sparow an einem Schild „Teerofen“ hängen. Was das genau sein soll, interessiert uns dann doch. Wir wenden daher und fahren zum sogenannten Teerschwelergehöft Sparow im Natur­park Nos­senthiner Heide. Dort zeigt man uns zunächst einen sehr interessanten Film über die Herstel­lung von Teer (und gleichzeitig Holzkohle, gewisserma­ßen als Ab­fallprodukt), bevor wir uns den Teer­ofen auf dem Freigelände noch selbst anschauen können. Wieder dazu­gelernt!
 
Den Abend lassen wir gemütlich ausklingen im Restaurant „Die Müritzfi­scher“ in Wa­ren, wo E. uns alle zum Fischessen einlädt. Wenn man schon an der Müritz wohnt, muss man ja wenigstens einmal Fisch aus heimischen Gewässern essen! Mit einem kurzen Hafen­bummel beschließen wir den Tag.
 
 
9. Tag, Montag den 22. Mai 06
 
Der letzte Morgen in Waren. S. hat sich einen Termin beim Friseur geben lassen – schließlich wohnen wir oben drüber. Nachdem sie zurück ist (und schlichtweg be­geistert vom günstigen Preis!), wuchten wir unsere Koffer ins Auto und verlassen die Müritz in Richtung Norden.
 
Die Burg Schlitz (liegt Schlitz nicht eigentlich in Hessen?!) lassen wir zu E.’s Leidwe­sen links liegen und fahren über schöne Alleen durch gelbe Rapsfelder durch bis Ribnitz-Damgarten, wo leider das Wetter wieder umschlägt. Es blitzt, donnert und schüttet auf einmal fürchterlich, so dass wir doch keine Pause einlegen weiterfahren bis auf den Darß. In der Kurverwaltung von Dierhagen holen wir uns ein Gastgeber­verzeichnis für Darß-Fischland-Zingst, da wir noch kein Quartier haben – wir sind mutig ins Blaue ge­fahren.
 
S. will zunächst die Methode „fahren-wir-gleich-hin-und-schauen-die-Wohnung-an“ aus­probieren, aber es funktioniert nicht – schon weil es wieder schüttet. B. versucht sich darauf wieder per Telefon, kommt aber damit auch nicht weiter – weil es heißt, man rufe zurück und dann meldet sich niemand. E. zeigt schließlich auf ein Schild „FeWo zu vermieten“ an einem Haus, wir fragen, besichtigen, und haben schließlich ein kleines, sehr gemütliches und ziemlich neues Appartement, gar nicht mal so teuer und ebener­dig zur Freude von E.’s Knien.
 
Hier gefällt es uns! Wir packen das Auto aus und richten uns ein. Danach beschlie­ßen wir, noch einige Lebensmittel für unser Abendessen zu besorgen. Wieder in der Woh­nung genießen wir einen Kaffee auf unserer Terrasse und gehen noch eine kleine Runde bis zum Bodden. Auf dem Rückweg kommen wir an einem Italiener vorbei und lesen die Auszüge aus der Speisekarte. Das ist ein Fehler!!! B. hat als einzige Geld mit und schlägt vor, dieses bei einem guten Abendessen auf den „Kopf zu hauen“. Wir ver­gessen alle guten Vorsätze von Sparsamkeit und unseren vollen Kühlschrank und keh­ren ein.
 
 
10. Tag, Dienstag den 23. Mai 06
 
Heute schlafen wir wirklich einmal lang: kein krähender Hahn, keine scheppernden Mülltonnen und kein Verkehrslärm. E. beherrscht sich bis 9 Uhr, dann gibt’s Frühs­tück.
 
Wir wollen heute mal unsere Inseln erkunden. Wir fahren zunächst bis Prerow, wo wir uns eigentlich den Leuchtturm ansehen möchten. Leider stellt sich heraus, dass dieser 4 km außerhalb liegt. Man kann mit der Pferdekutsche oder einer Bimmelbahn hinfah­ren (nachdem man sein Auto auf einem ebenfalls gebührenpflichtigen Park­platz abge­stellt hat!), oder man geht zu Fuß. Zu den beiden ersten Möglichkeiten haben wir keine Lust, Variante drei fällt aufgrund „technischer“ Probleme aus – SO WEIT tragen die Knie dann doch nicht! Plan B wäre die Seebrü­cke von Prerow, aber die liegt ähnlich weit außerhalb. Wir wol­len nicht mehr und verlassen Prerow.
 
Weiter nach Zingst; dort gibt es laut Karte ebenfalls eine See­brücke. Und diese liegt strate­gisch günstig, direkt am Ort. Nur Parkplätze gibt es keine, jeden­falls keine kos­tenlosen, also wieder einen Euro opfern. Über den Deich und dann auf die See­brücke (Frage von S.: „Wofür werden die Dinger eigentlich gebaut?“).
 
Es ist kalt, glücklicher­weise trocken, aber sehr windig - um nicht zu sagen stürmisch. Wir gehen ein Stück auf die Brücke hinaus, und plötzlich fällt B. ein, dass wir ein altes Brötchen vom Frühstück dabei haben. Damit kann man die Möwen füttern! Man wirft ein Bröckchen in die Luft, und schon ist ein ganzer Schwarm Möwen da. Die schau­keln im Wind, nur wenige Zen­timeter vor unseren Nasen, und wir nutzen die Chance, um ein paar ungewöhnliche Fotos zu schießen. So ungefähr muss das in Hitchcocks Film „Die Vögel“ gewesen sein – wir haben noch nie so viel Spaß mit einem alten Brötchen gehabt! Da der Wind aber so stark ist, dass es uns fast von der Brücke pustet, ge­hen wir bald wieder, ohne noch bis ans Ende der Brücke hinaus­gegangen zu sein. Anschließend wärmen wir uns in einer Bäcke­rei bei Kaffee und Kuchen auf.
Dann fahren wir weiter, zurück aufs Festland. In Barth drehen wir nur mit dem Auto eine Runde durch die Altstadt, stoppen aber dann doch nicht und fahren stattdessen weiter in Richtung Ribnitz-Damgarten. Wir haben zunächst den vagen Plan, dort das Bern­steinmuseum im Kloster zu besichtigen. Kurz hinter Barth stoppen wir aber erst mal in dem Örtchen Bodstedt am Saaler Bodden. Von der Straße aus haben wir ei­nen kleinen Hafen gesehen, dort liegen male­risch einige altmodisch wirkende Holz­boote, die typisch für die Gegend sind, die soge­nannten Zeesenboote. Die Sonne lugt zwar ab und zu durch, aber der Wind ist immer noch unangenehm stark, also weiter nach Ribnitz-Damgarten und nach dem Bern­steinmuseum suchen. Als wir es endlich ge­funden haben, schauen wir uns im Foyer einige Bernsteinstücke an, haben dann aber doch keine Lust, noch reinzugehen. Wir drehen noch eine Runde um das Klos­ter und dann zurück zum Auto.
 
Ersatzweise beschließen wir, einen Abstecher nach Warnemünde zu machen. Dort gibt es laut Karte drei Leuchttürme, vielleicht haben wir ja dort noch eine Chance. Über Graal-Müritz erreichen wir Warnemünde, müssen dort aber feststellen, dass die Strasse auf einmal am Wasser endet und man nur mit einer Fähre in den eigentli­chen Ort kommt. S. hat keine Lust, Fähre zu fahren, und wendet kurzentschlossen. Wir stellen fest, dass wir ohne Fähre nur durch eine große Runde über Rostock in den Ort gelan­gen können, und dazu haben wir nun auch keine Meinung, spätnach­mittags im Feier­abendverkehr! Also zurück. In Graal-Müritz soll es einen Rhododend­ren­park geben, den möchten wir nun sehen. Wir finden ihn und können es kaum glauben: sowohl der Park als auch der zugehörige Parkplatz sind kostenlos! Kein Eintritt, kein Parkschein – nix! Wir sind begeistert und schlendern durch den farben­frohen Park, wo leider noch nicht alle Büsche aufgeblüht sind. Denen ist es sicherlich auch zu kalt... L
 
Auf dem Heimweg kaufen wir noch einen kleinen Räucheraal fürs Abendbrot im Fe­rien­haus und stellen fest, dass wir nun eine große Runde um den ganzen Bodden gefahren sind! Leider müssen wir ja aber morgen schon wieder hier abreisen.
 
 
11. Tag, Mittwoch den 24. Mai 06
 
Morgens ist also mal wieder Kofferpacken angesagt. Im Andenkenladen unserer Fe­rienhausvermieter stöbern wir vor der Abfahrt noch, und erstehen dann auch einige Mit­bringsel.
 
Heute scheint die Sonne, und wir fahren über Warnemünde – heute dann doch Au­to­fähre! - in Richtung Westen. Unser Weg führt uns über Bad Doberan, wo E. darauf be­steht, einen Zwischenstop beim Bad Doberaner Münster einzulegen. Während S. lieber Raucherpause macht, bewundern E. und B. den vergoldeten Hochaltar (einer der äl­testen deutschen Flügelaltäre), die Kapelle der Familie von Bülow und den doppelseiti­gen Kreuzaltar, der einst den Mönchsbereich von dem der Laien trennte. Dann geht’s weiter Richtung Wismar.
 
In Neubukow Mittagspause in einem Mühlenrestaurant. Wir verzichten allerdings dar­auf, uns die Windmühle genauer anzuschauen, da wir um 16 Uhr in Zapel verab­redet sind, und es schon wieder viel zu spät ist. Also zügig durchfahren, über Warin und Cri­vitz nach Zapel. In dem 300-Seelen-Ort finden wir relativ mühelos das alte Pfarrhaus von Cousin Ekkehard („Merkwürden“, oder auch genannt der „Weihbischof von Meck­lenburg“). Ekkehard trifft eine Stunde später auch ein und zeigt uns das weitläufige Haus. Zimmer gibt es hier genug, und die Anordnung ist einigermaßen verwirrend, da jeder Raum mehrere Türen zu den Nachbarzimmern hat. Insbeson­dere E. irrt manch­mal minutenlang orientierungslos im Kreis, auf der Suche nach einer Toilette oder ei­nem bestimmten Schlafzimmer. Zur Begrüßung gibt es eine fette Buttercremetorte (an der wir übrigens noch tagelang essen). Nach dem Autoausla­den hat S. den Autoschlüs­sel verbummelt, und die Suche danach gestaltet sich in diesen Räumlichkeiten beson­ders schwierig. „Wo ist der Raum mit dem grünen Sofa?“ Der Schlüssel findet sich später glücklicherweise wieder in der verkehrten Handtasche an.
 
Zum Abendessen laden uns Ekkehard und Ilona nach Schwerin zu „Wöhlers“ ein, ei­nem stilvollen historischen Restaurant, wo wir im Separée sitzen. Nach einem gu­ten Essen fährt uns Merkwürden wieder in unser Pfarrhaus und verabschiedet sich von uns, da die beiden einen „Herrentags-Ausflug“ bis zum Samstag vorhaben.
 
Wir sind also allein! Nun geht die Sucherei erst richtig los. Wer schläft wo und vor allem auf was? Wie viele Toiletten gibt es hier (Antwort: 3) und wie viele Badezimmer (Ant­wort: 2). Und wie kann sich E. die Wege am besten merken und markieren? Und vor allem: warum ist es hier so kalt!!!! Aber nach ca. 1 Stunde kehrt Ruhe ein.
 
 
12. Tag, Donnerstag den 25. Mai 06
 
S. steht auf und E. winkt ihr vom Ende des Flures ein fröhli­ches Guten Morgen zu.
 
Wir erkunden später das ganze Haus. Es ist ca. 120 Jahre alt und teilweise noch im Origi­nalzu­stand. Ekkehard hatte uns erzählt, dass es unter Denkmalschutz steht. Das 1. Ge­schoss ist genauso riesig und hat noch alte Kachel­öfen und darüber gibt es noch ein Dachge­schoss. Im Keller ret­tet B. eine Kröte und entlässt sie in den riesigen Garten.
 
Wir drehen uns in der Küche die Heizung auf und frühstücken dort – draußen regnet es schon wieder L Merk­würden überrascht uns auch: er schaut im Laufe des mor­gens noch mehrfach vorbei und sucht einen Inbus­schlüssel und gottweiß­was, zer­streut wie im­mer.
 
Gegen Mittag beschlie­ßen wir, gen Norden nach Wismar zu fahren, ein hübsches kleines Hansestädtchen mit historischer Altstadt. Am Hafen wird Räucherfisch frisch vom Kutter ver­kauft. Wir können natürlich nicht widerstehen und erstehen für jeden ein Fischbrötchen sowie eine Kiste mit einem Sortiment von verschiedenen Sorten Räucherfisch, die wir zunächst im Auto deponieren.
 
Dann geht es in die hübsche Altstadt von Wismar. Wir bewundern unterwegs einige alte Häuser und landen dann auf dem wirklich schönen Marktplatz mit vielen markanten Bauten, wie z.B. der Was­serkunst (frühere Verteilungs­stelle der Wasserversorgung), dem „Reuter-Haus“ und dem gotischen Giebelhaus „Alter Schwede“. Da E.’s Knie nicht mehr tragen, trinken wir einen Cappuccino auf dem Marktplatz und gönnen uns einen „Schwedenbecher“ (Vanilleeis, Apfelmus, Eierlikör und Sahne – sehr zu empfehlen!) .Dann bummeln wir langsam zurück zum Auto.
 
E. hat im Reiseführer etwas von malerischen Alleen im sogenannten „Klützer Winkel“ gelesen, und da wir noch nicht zurück zum Pfarrhaus wollen, fahren wir nun in diese Richtung, also nach Westen. Die Bundesstraße führt an der Küste entlang und an ei­nem Stück direkt am Strand. Da mittlerweile auch die Sonne ab und zu mal durch­lugt, besteht B. darauf, dass wir an einem Parkplatz anhalten und ein paar Schritte am Strand spazieren gehen, wenigstens ein paar Minuten. Dann fahren wir weiter und dre­hen die Runde durch diese Gegend um den Ort Klütz herum, wo es wirklich schöne Al­leen gibt. E. und B. versuchen noch, ein schönes Foto zu schießen, aber aufgrund des starken Straßenverkehrs gestaltet sich dies schwierig. Wir machen uns auf Nebenstra­ßen langsam auf den Rückweg, da wir mittlerweile im Örtchen Dassow angekommen und damit fast die Landesgrenze von Meck-Pomm überquert haben. Eine kurze Pause machen wir noch in dem Dörfchen Bernstorf direkt an der A20, wo ein heruntergekom­menes Herrenhaus (Schloss?) direkt an der Ortsdurchfahrt uns magisch anzieht. Wir stellen uns vor, wie dieses Haus wohl restauriert und renoviert aussehen könnte ... wo ist der nächste herrenlose Millionär?

 
Abends im Pfarrhaus gibt es Räucherfisch aus Wismar und Kartoffelsalat von Ilona und Ekkehard – auch nicht schlecht!
 
 
 
13. Tag, Freitag den 26. Mai 06
 
Gegen 8 Uhr irrt S. durchs Haus: sie ist als erste wach!? Bis alle wach sind und ge­frühstückt haben und startbereit sind, ist es 11.30 Uhr. Es geht Richtung Schwerin. Wir finden den von Ekkehard empfohlenen Parkplatz und bummeln Richtung Schloss. Lei­der ist es dort mal wieder kalt und sehr windig, außerdem ist das Schloss teilweise ein­gerüstet und damit nicht so fotogen. 


Danach geht es durch die Fußgän­gerzone Rich­tung Marktplatz - wie eigentlich in jeder Stadt. Wir schlendern über den Platz und durch die Passage des „Altstädtischen Rathauses“ zum sogenannten Schlachtermarkt mit dem Stierbrunnen. Auf dem Rückweg kehren wir ein im „unmög­lichen Gasthaus Kar­toffelhaus No. 1“.
 
B. hat danach die Nase voll (S.und E natürlich auch) von Klassizismus, Gotik, Kir­chen, Schlössern und sonstigen Prachtbauten und schlägt einen Ausflug auf die In­sel Poel vor. Wir fahren gemütlich durch die Landschaft mit leuchtenden Rapsfeldern und Kas­tanien- und Linden-Alleen über den –Damm von Groß Strömkendorf auf die Insel. Bei Kirchdorf besuchen wir die alte Festungsanlage von 1610, von der nur noch die Wall­anlage zu sehen ist. Innerhalb der Anlage steht die Kirche, inmitten ei­nes gepflegten Friedhofs.
 
Um endlich einen Leuchtturm zu sehen fahren wir zum Hafen. Wir müssen natürlich wieder einen Parkschein lösen, und bummeln hinunter zum Anleger. Viele große und kleine Segelboote liegen dort, aber für S, die immer noch auf der Suche nach einem reichen Yachtbesitzer ist, ist nichts dabei. 


Wir bummeln auf die Mole und beobachten die Anlegemanöver eines Motorboots. Mit einem Eis am Stiel sitzen wir noch eine Weile auf einer Bank im Sonnenschein und schauen den Kindern am Strand beim „Drachensteigenlassen“ zu, bis wir uns auf den Heimweg machen.
 
Um unsere Vorräte zu reduzieren, gibt es abends Nudelsalat mit Gurke, Würstchen und Erbsen.
 
 
 
 
14. Tag, Samstag den 27. Mai 06
 
Wir frühstücken, packen und bringen das Haus wieder in Ordnung.
 
Die aus dem Keller „gerettete“ Kröte, die sich im Garten zwei Tage nicht vom Fleck gerührt hat, bringen wir wieder in den Keller, wo sie sofort loshüpft und sich offensichtlich wohler fühlt als draußen in der Natur.
 
Gegen Mittag schließen wir die Pfarrhaustür und werfen den Schlüssel in den Briefkasten. Es reg­net und so fällt uns der Abschied nicht allzu schwer. Kleine Abstecher machen wir noch zum Jagdschloss Friedrichsmoor und zum Schloss Ludwigslust, halten uns aber nicht auf, da wir nun doch nach Hause möch­ten. Mittagessen gibt es in einem Hotel-Restau­rant in Kuhfelden (nie vorher gehört!).
 
Hinter Ludwigslust schaltet der „Kultursender“ auf der Rückbank sein Programm end­gültig ab und vor Bad Harzburg klappt auch der „Navigator“ seinen Atlas zu. Nun hoffen wir nur, dass auch der „Kutscher“ seine gute Arbeit bis nach Hause erfüllt.
 
Wir hätten bestimmt nicht so viel gesehen, wenn wir besseres Wetter gehabt hätten, denn Sonnenbaden und Strandleben fiel ja flach. Trotzdem waren es zwei schöne Wo­chen in Ostdeutschland, und es muss ja nicht immer Amerika oder Holland sein.
 
Noch ein Nachtrag für die Statistik: die gefahrene Strecke war 2076 km, in insgesamt 41 Std. und 53 min Fahrtzeit.
 
 
 
 
 
 
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